Wer erfolgreich Webdesign verkaufen will, muss mehr zu bieten haben als kompetentes Know How. Ohne Marketing und optimale Marktplatzierung geht es nicht.
Webdesign verkaufen ist ein komplexes Geschäft. Angesichts von ‚Do it yourself‘ Schnäppchen und der großen Flut von Billiganbietern können neu auf den Markt tretende Designer schon mal die Lust am kreativen Job verlieren. Kunden googeln ein paar Stichworte und wollen dann alles auf einmal – am liebsten sofort und zum Schnäppchenpreis. Der Markt sieht für Beginner auf den ersten Blick eher entmutigend als motivierend aus. Die goldenen Zeiten der Dot-Com-Blase sind eben endgültig vorbei. Wer ein paar grundlegende Regeln befolgt, kann aber auch heute noch mit Web Design gutes Geld verdienen. Starten Sie mit diesen Tipps durch und machen Sie Karriere als selbständiger Webdesigner.
Webdesign verkaufen: Step by Step zum Erfolg
Zum Beginn des Jahrtausends war der Start in eine Webdesignerkarriere noch wesentlich einfacher. Das zu beklagen bringt aber leider rein gar nichts ein, wer erfolgreich Webdesign verkaufen möchte, muss sich stattdessen die heute vorhandenen Nischen und Möglichkeiten suchen. Die gibt es durchaus, deshalb lohnt es sich, vor dem Karrierestart den Markt einmal etwas genauer zu betrachten. Die wichtigste Basis ist zunächst ein grundlegendes Know How. Ohne eine fundierte Ausbildung kann niemand gegenüber der zahlreichen Konkurrenz auf dem hart umkämpften Markt bestehen. Darauf aufbauend führen folgende Tipps auf der Karriereleiter nach oben:
1.) Spezialisieren Sie sich
Ein grundlegendes Know How in allen Bereichen des Webdesigns ist die Voraussetzung für glaubwürdige Kompetenz. Wenn Sie sich jedoch auf Ihrem Fachgebiet ein tieferes Spezialwissen aneignen, können Sie damit bei Ihrer Zielgruppe punkten. Eine fundierte Spezialisierung wirkt im Allgemeinen kompetenter auf potentielle Kunden als ein generalisiertes Angebot. Darüber hinaus erleichtert ein klar umschriebenes Fachgebiet auch die Definition einer bestimmten Zielgruppe. Das wiederum ist ein wichtiger Marketingaspekt für angehende Webdesigner, die sich am Mark positionieren wollen.
2.) Standing festigen
Wenn Sie Ihre Spezialisierung vollzogen haben, dann machen Sie Ihre gezielte Fachkompetenz publik. Etablieren Sie sich als Experte auf Ihrem Gebiet. Veröffentlichen Sie beispielsweise Fachtexte und Blogartikel zu Ihrem Thema. Dadurch machen Sie Ihre Zielgruppe auf Ihre ausgewiesene Kompetenz aufmerksam. Eine äußerst effiziente und kostengünstige Art der Eigenwerbung. Außerdem eine gute Möglichkeit, qualifizierte Interessenten gezielt zur Kontaktaufnahme aufzufordern.
3.) Bleiben Sie up to date
Auf einem sich entwickelnden Markt gibt es ständig Neuerungen und Hypes. Selbstverständlich müssen Sie als Webdesigner nicht jeder Modeerscheinung hinterherrennen, kennen sollten Sie jedoch sämtliche Trends im Webdesign, die Ihren Markt betreffen. Verpassen Sie also keine Neuerscheinung, halten Sie sich stets aktuell auf dem Laufenden. Bei Kundenfragen nach den neuesten Strömungen dürfen Sie um keine Antwort verlegen sein. Interessante Neuerungen eröffnen Ihnen außerdem Möglichkeiten, bestehenden Kunden erweiterte Angebote zu unterbreiten.
4.) Design soll nicht nur schön sein
Webdesign verkaufen hat auch, aber bei weitem nicht nur, mit ästhetischer Gestaltung zu tun. Neben kreativen Fähigkeiten und innovativem Ideenreichtum sollten Sie das lukrative Business Ihrer Kunden nicht aus den Augen verlieren. Denn eine Website soll zwar einen optisch guten Eindruck machen, vor allem will Ihr Kunde aber Geld damit verdienen. Ihr kreatives Design muss dem Käufer also einen veritablen Nutzen einbringen, der über die ansprechende Optik hinausgeht. Versetzen Sie sich in die Bedürfnisse jedes individuellen Kunden hinein. Und setzen Sie diese möglichst in hochwertige Leads und bare Münze um.
5.) ‚Nein‘ sagen lernen
Wenn Sie davon leben, Webdesign zu verkaufen, stehen qualifizierte Interessenten bei Ihnen wahrscheinlich nicht gerade Schlange. Prüfen Sie bei Anfragen die Konditionen dennoch akribisch und zögern Sie nicht, zu einem potentiellen Kunden auch mal ‚Nein‘ zu sagen. Denn Interessenten mit ausgeprägter Schnäppchenmentalität werden Ihnen wahrscheinlich keinen lukrativen Auftrag einbringen. Lassen Sie sich also nicht auf Feilschereien ein, legen Sie sich selbst von vorne herein einen klaren Rahmen fest und halten Sie sich auch daran. Verkaufen Sie sich und Ihre Dienstleistungen niemals unter Wert. Anderen Interessenten würde das nicht entgehen. Eine allzu günstige Preisgestaltung wirft kein positives Licht auf den Qualitätsanspruch Ihrer Webdesign Agentur.
Webdesign verkaufen mit durchdachtem Budget
Als Webdesigner werden Sie es bestimmt nicht selten mit mehr oder weniger dreisten Kundenanfragen zu tun bekommen. Um am Ende nicht für den sprichwörtlichen Apfel und das Ei arbeiten zu müssen, sollten Sie sich einen klaren Budgetrahmen setzen. Wenn ein Interessent unzählige Features wie Userverwaltung, Newsletteranmeldung und Chatfunktion verlangt, aber ein Preislimit setzt, das diesen Anforderungen nicht im Entferntesten gerecht wird, dann machen Sie ihm das deutlich. In der KfZ-Werkstatt wird schließlich auch nicht über den Stundenlohn diskutiert.
Machen Sie bei der Kalkulation eines Angebots also eine Rechnung auf, die sich an den Erfahrungswerten Ihrer bisherigen Aufträge orientiert. Berücksichtigen Sie dabei alle Elemente, die zum Web Design dazugehören. Dabei geht es ja nicht alleine um reale Features wie Responsive Webdesign, Social Media Einbindung oder ein Content Management System. Bei Ihrer Dienstleistung beinhaltet nicht nur Texte und Bilder in ästhetischem Rahmen, es geht auch um den monetären Erfolg im World Wide Web, beispielsweise um qualifizierte Leads. Beim Design einer Website werden neben optischen Aspekten auch ganz pekuniäre Fragen nach der Customer Journey beziehungsweise der Buyers Journey aufgeworfen. Die kreative Kompetenz des Webdesigners muss also praktische Probleme genauso berücksichtigen wie gewinnorientierte Kriterien. Wer also erfolgreich Webdesign verkaufen will, muss eine allumfassende Dienstleistung anbieten und sich diese auch entsprechend vergüten lassen.
Veranschlagen Sie einen Stundensatz für jedes einzelne Feature, das Sie anbieten. Berücksichtigen Sie dabei den gesamten Entstehungsprozess einer Website. Wie viele Stunden benötigen Sie beispielsweise für die Kundenbetreuung? Um das Konzept für ein professionelles Webdesign erstellen zu können, braucht es Absprachen und Meetings mit dem Kunden, am Ende der Website Erstellung steht schließlich eine aufwändige Präsentation. Auch die Konzeption selbst braucht ihre Zeit, die Struktur muss festgelegt werden, Sitemap und Storybook müssen erstellt werden. Das Design entwickelt sich aus der Skizzierung über das Logodesign und das Corporate Design bis hin zum Screendesign allmählich zu einem stimmigen Gesamtentwurf. Darüber hinaus müssen Frontend, Backend, Contenterstellung mit Keywordrecherche und Suchmaschinenoptimierung samt Implementierung zeitliche Berücksichtigung finden. Bilden Sie den Stundenaufwand in Ihrem Angebot so explizit ab, dass der Kunde sich eine Vorstellung von Ihrer tatsächlichen Arbeitszeit machen kann.
Je klarer Sie Ihr Angebot und den damit verbundenen Aufwand kommunizieren, desto bewusster wird sich der Kunden über das Ausmaß seiner Investition werden. Darüber kann aber auch der Wert dieser Investition anschaulich vermittelt werden. Denn die Website als bedeutendes Marketinginstrument ist ihren Preis wert, genauso wie die wertvolle Dienstleistung des Webdesigners. Die Qualität dieser Dienstleistung ist für Ihre Webdesign Agentur von mindestens genauso großer Bedeutung wie die Darstellung Ihres Angebots gegenüber dem Kunden oder dem Interessenten. Für deren Präsentation sollten Sie sich also ein ebenso akribisch ausgearbeitetes Konzept bereitlegen wie für jede einzelne Website, die Sie gestalten.
Erfolgreich Webdesign verkaufen – Nicht ohne ständige Akquise
So groß und lukrativ Ihr derzeitiges Projekt auch sein mag, lassen Sie niemals in Ihren Akquiseaktivitäten nach. Denn die Kundengewinnung ist eine Daueraufgabe für Webdesigner. Vergessen Sie also niemals, bestehende Kunden um Empfehlungen zu bitten. Bleiben Sie mit Ihren zufriedenen Kunden aber nicht nur deshalb in ständigem Kontakt. Denn auch Bestandskunden wollen immer wieder umworben werden. Informieren Sie Ihre Kundschaft über Neuerungen am Markt oder machen Sie ihnen Zusatzangebote, die zum vorhandenen Portfolio passen. So geraten Sie niemals in Vergessenheit und halten die Tür zum nächsten Folgeauftrag immer einen Spalt geöffnet.
Als Webdesigner sind Sie gut beraten, Ihr Angebot immer mal wieder um die eine oder andere branchennahe Dienstleistung zu erweitern. Das eröffnet Ihnen nicht nur neue Verdienstmöglichkeiten, es bietet auch immer wiederkehrende Gelegenheiten zur Kontaktaufnahme mit bestehenden Kunden. Ein guter Zusatzverdienst für Webdesigner ist beispielsweise der Vertrieb von Webspace als Reseller. Diese Einnahmequelle eröffnet Ihnen die Chance für einen regelmäßigen Geldfluss ohne größeren Aufwand.
Fazit
Auch wenn das goldene Zeitalter vorbei ist, ein Karrierestart als Webdesigner kann sich noch heute lohnen. Eine fundierte Ausbildung und umfassendes Wissen legen den Grundstein für eine erfolgreiche Laufbahn. Darauf kann der fähige Webdesigner mit gekonntem Marketing aufbauen. Eine optimale Platzierung am Markt ist vor allem durch eine fachliche Spezialisierung möglich. Ein spezialisiertes Fachgebiet bringt aber noch viele weitere Vorteile mit sich. Die klar umgrenzte Zielgruppe erleichtert das Marketing und kann mit Fachpublikationen optimal angesprochen werden. So kommt man an qualifizierte Interessenten, anstatt die Masse der potenziellen Kunden zu adressieren. Die permanente Kommunikation mit einmal gewonnenen Kunden birgt dauerhafte Gewinnmöglichkeiten, einerseits mittels Akquise durch Empfehlungen, andererseits durch Folgeaufträge. Die Neugewinnung von Kunden gehört ebenfalls zum täglichen Brot des erfolgreichen Webdesigners. Hier kommt es vor allem auf die adäquate Darstellung der umfangreichen Dienstleistungen und deren Wertigkeit an. Wer würde in der Autowerkstatt um die Höhe des Stundensatzes feilschen? Genauso unanfechtbar muss auch der Webdesigner seine Preisgestaltung positionieren.